Vom Berner Oberland in die ganze Welt:
Geschichte der Simmentaler.
Die Geschichte des Simmentaler Fleckviehs ist eng mit der Geschichte der Schweiz verbunden. Das Alemannenrind gilt als Ausgangsrasse für die Simmentaler Viehrasse. Es waren aber nicht die Alemannen, welche die grossen Rinder und ihre Erfahrung ins Simmental brachten, sondern der Freiherr Berchtold von Waediswil, Truchsess und Vorsteher der Hofhaltung des Klosters Einsiedeln. Er siedelte nach seiner Heirat im Jahre 1224 mit Ita von Unspunnen mit seinem Besitz und seinen Tieren, die er vom Kloster Einsiedeln erworben hatte, ins Berner Oberland.
Die robuste, genügsame und gesunde Schweizer Viehrasse aus dem Simmental war schon im späten Mittelalter an den europäischen Fürstenhöfen für ihre Anpassungsfähigkeit und Langlebigkeit bekannt. So sandten bereits im 15. JH die Fürstenhöfe ihre Viehmeister ins Simmental für Einkäufe von Simmentaler Stieren und Kühen.
Ab 1930 setzte ein eigentlicher Exportboom von Simmentaler Fleckviehrindern ein. Diese erlangten als Exportprodukt Weltruhm. Die Simmentaler stellen heute weltweit eine der bedeutendsten Qualitäts-Rassen. Man schätzt, dass es weltweit bis zu 50 Mio. Tiere gibt. Man findet die Simmentaler Rasse auf allen Kontinenten, in über 30 Ländern, fast überall in Europa und in Russland. Wie fast überall im Ausland dienen die Simmentaler Rinder fast ausschliesslich der Fleischproduktion. Nur in der Schweiz und in einigen wenigen europäischen Staaten wird das Simmentaler Fleckvieh als Zweinutzungsrasse für Milch und Fleisch gezüchtet und ist somit doppelt wertvoll.
Mit dem Einbruch der Milchpreise ab dem Jahre 2000 startete ein eigentlicher Teufelskreis. Je tiefer die Milchpreise sanken, desto mehr wurde die Milchproduktion angekurbelt. Man trieb die Spezialisierung noch weiter, setzte immer mehr auf Hochleistungskühe, die zwar viel Milch gaben, aber eine schlechte Bemuskelung aufwiesen. Die genügsame Simmentaler Zweinutzungsrasse geriet ins Abseits.
Dank dem unbeirrbaren Engagement von einigen herzhaften Bauern und der Unterstützung von Coop und Bell erlebt die Simmentaler Rasse nun aber eine eigentliche Renaissance.
Der Lebensraum:
In der Schweiz zuhause, im Berner Oberland daheim.
Weiterzüchtungen des Simmentaler Fleckviehs sind in der ganzen Welt zu finden. Kein Wunder, denn aufgrund ihrer Merkmale wie Robustheit, ruhigem Charakter und vielfältiger Nutzung hat sich die Rasse weltweit bewährt.
Die Rinder mit dem typischen falben Fell und dem markanten weissen Kopf sind typische Bewohner von Schweizer Alpweiden, da sie bestens an die anspruchsvollen Bedingungen in Berggebieten angepasst sind. Am weitesten sind sie dabei im Berner Oberland verbreitet, wo die Simmentaler Rinder schon seit Jahrhunderten zum traditionellen Bild auf den dortigen Wiesen und Weiden gehören.
Die Eigenschaften:
Eine nachhaltige Zweinutzungsrasse, doppelt wertvoll.
Robust, kräftig und ruhig – das Simmentaler Fleckvieh ist perfekt an den Lebensraum Alpen und die Bedingungen der Schweizer Landwirtschaft angepasst. Doch der grösste Vorteil dieser traditionellen Viehrasse: Sie ist eine sogenannte Zweinutzungsrasse und somit doppelt wertvoll. Während spezialisierte Rassen entweder zur Milch- oder Fleischproduktion tendieren, liefert die Simmentaler Rasse beides: hochwertige Milch und beste Fleischqualität. Damit garantieren Simmentaler nicht nur beste Produktequalität, sie stehen auch für eine naturnahe, ressourcenschonende und tierfreundliche Schweizer Landwirtschaft.
Die Tierhaltung:
Eine tiergerechte Haltung
Mit viel Auslauf auf der Weide oder in traditioneller Mutterkuhhaltung wachsen viele Simmentaler besonders naturnah auf. Viele Tiere werden im Mai auf die Voralp geführt und im Sommer auf die Alp. Dort finden die Simmentaler, was für die gute Qualität von Milch und Fleisch besonders wichtig ist: das beste Gras und die feinsten Kräuter.
Das Futter:
Hohe Qualität dank Wiesen, Gras und frischen Kräutern.
Es ist das gesunde und schmackhafte Futter, welches die unvergleichliche Milch- und Fleischqualität hervorbringt: hochwertiges Gras und frische Kräuter. Simmentaler Tiere profitieren vom Besten, was die Natur zu bieten hat.